Freitag, 20. November 2009






Catch & Release

Vieles wird über das Thema ”Catch & Release” gesagt und wenig wird dafür getan ...

Sind es die schwarzen Schafe in unserer Riege welche die großen Fische aus unseren Gewässern töten oder sind es einfach nur Sportfischer wie sich viele von Ihnen nennen.
Ich möchte auf diesem Wege ein paar Gedanken zu diesem Thema zusammentragen und vor allem dazu beitragen, daß es endlich ein Umdenken in den Köpfen der Mitglieder, den Vorständen und Obmänner in unseren Vereinen statt findet.
Ist es die reine Lust am Fleischbeschaffen welche uns heute ans Wasser führt? Oder ist es eher der Gedanke an Entspannung, Freiheit, Natur und deren gleichen.
Fischen hat meiner Meinung nach auch etwas mit Ethik zu tun. Welche bei so manchen Fotos die in diversen Zeitungen abgebildeten werden nicht zu erkennen ist.

Es tut in meinem Herzen weh, wenn ich sehe wie die Kreatur Fisch behandelt wird von so manchen Petri Jünger der sich von Kollegen fotografieren lässt. Mit beiden Händen an den Kiemendeckeln und den Fingern in den Kiemen des Tieres. Ein weiteres Highlight finde ich auch, die posierenden Kollegen in Ihren Wohnzimmern vor der Karibiktapete. Welch wundervolles stillvolles Naturfoto.

Die Entwicklung unseres Hobby ist nicht stehen geblieben. Ganz im Gegenteil viele unserer Jungangler, welche sehr oft von den älteren des Vereines belächelt werden, als unkompetent dargestellt werden, haben meiner Meinung nach sehr oft mehr Verständnis für das Zurücksetzen der großen Fische in unsere Gewässer.
Dies ist auch deutlich zu erkennen an der Mitnahme einer Abhakmatte, welche für ein schonendes Haken lösen Voraussetzung ist. Weiters im Gepäck ist ein desinfizierendes Mittel (z.b. Klinik von Kryston), das nach dem Haken auslösen aufgetragen wird. Bei viele der oben angesprochenen Jungangler zählt dies bereits zum Standardequipment ihrer Ausrüstung.
Es ist doch eines jeden Anglers Freude einen großen Fisch zu fangen und diesen wieder in sein Element zurück zu setzen. Mein schönster Moment bei diesem Hobby ist es immer wieder den Fisch langsam aus meinen Händen in die Tiefen der Gewässer gleiten zu sehen.

Es sollte jeder Angler in den Genuss kommen selbigen Fisch zu fangen wie auch ich.
Warum auch sollten wir uns die Mutterfische unserer Gewässer, welche für Nachwuchs sorgen könnten, auch selbst wegnehmen, das würde doch gegen jede Regeln der Vernunft stehen.
Natürlich spreche ich hier nicht für jegliches Zurücksetzen von Fischen, schon um nicht allein in die Sparte der Tierquäler zu rutschen. Meiner Meinung nach sollte eine mögliche Gewichtsgrenze oder auch Längenmass in jedem Revier eingeführt werden. Ein Vorschlag meiner Seite wäre es Fische von über 5 KG zurück zu setzen, um einen guten Fischbestand in unseren Gewässern gewähren zu können.


Angler welche, rein aus dem Grund der Fischbeschaffung ans Wasser gehen, können ohne Probleme Fische unter der oben genannten Grenze für den Festtagsschmaus der Familie mit nach Hause nehmen.

Sehr oft wurde mir beim Vortragen meines Anliegens bei der Generalversammlung meines Hausgewässers das Argument genannt, daß dies nicht möglich ist da wir sonst zu sehr in die Schusslinie der „Grünen Partei“ kommen. Dies ist für mich nicht verständlich … warum sind wir verpflichtet durch unser Fischereigesetz z.B. untermassige Fische oder Fische welche ganzjährig geschont sind, zurück zu setzten. Jedoch für Mutterfische die für den Nachwuchs zuständig sind (auch wenn in vielen Gewässern kein natürlicher Nachwuchs vorhanden ist) gibt es keinerlei Schongesetze oder Verpflichtungen diese wieder retour zu führen.

Eine Studie des deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom IBG / Biologie und Ökologie der Fische, besagt das 75,2% aller gefangenen Fische nicht mehr ihrem Element zurück geführt werden.

Wissenschaftlich bewiesen ist auch das die Überlebenschance eines Brutfisches wesentlich höher ist, wenn dieser von einem älteren Mutterfisch stammt. (durch Larvenwachstum und Eigröße)
Sehr oft wird auch das Argument der Schmerzen der Fische genannt. Die Definition von Schmerzen laut „International Association fort the Study of Pain“ sind wie folgend beschrieben: Schmerzen sind unangenehme sensorische und gefühlsmäßige Erfahrungen, die mit tatsächlicher oder potenzieller Gewebeschädigung einhergehen oder in Form solcher Schädigungen beschrieben werden.
Notwendigerweise an ein Bewusstsein gekoppelt, genau das ist aber nicht bekannt bei Fischen.
Fischen fehlt die Möglichkeit der bewussten Erfahrung, weil Ihnen der Neocortex im Gehirn fehlt, sie haben ergo kein bewusstes Schmerzempfingen (Rose, 2002, Rev. Fish. Sci.)

Hier sind jetzt unsere Vereinsvorstände gefragt um unsere wunderbaren Bestände in unseren Vereinsgewässern zu erhalten und den schwarzen Schafen unter den Fischern den Riegel vorzuschieben.

(J. Claude Evans)
„Fangen und Zurücksetzen“ kann Teil einer Praxis sein, die unser Leben und unser Verhältnis zur Natur formt … Die Praxis des „Fangen und Zurücksetzen“ basiert wahrscheinlich auf der Anerkennung intakter Ökosysteme und Populationen, die dem Druck menschlicher Nutzung und Ausbeutung ausgesetzt sind.


Eingebettet in diese Praxis ist die spezifische Achtung des einzelnen Fisches …

With respect for nature ….

Hannes

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen